Rekordmieterhöhungen und gestiegene Dividenden

Die heute vorgestellten Zahlen der Vonovia SE vom Geschäftsjahr 2024 zeigen Mieterhöhungen von 4,1 Prozent. Der Vorstand schlägt eine Dividende von 1,22 Euro pro Aktie vor und liegt damit 26 Prozent über dem Vorjahreswert. Dieses Geld fehlt für Instandhaltungen und ein solides Wirtschaften. Die Zahlen spiegeln sich in den Erfahrungen der lokalen Mietervereine wider: deutliche Mieterhöhungen und zahlreiche Beschwerden aufgrund des Zustands von Wohnungen.

„Vonovia dreht an der Mietpreisspirale, bis es weh tut. Der traurige Rekord bei den Mieterhöhungen mag die Aktionäre erfreuen, hat jedoch tausende verzweifelte Haushalte zu Folge, die nicht mehr wissen, wie sie das Geld für die Miete aufbringen sollen. Vonovia geht mit den Mieterhöhungen an die Grenze des Erlaubten und manchmal darüber hinaus. Dieses Vorgehen treibt auch die Mietspiegelmieten nach oben, wovon alle Mieterinnen und Mieter negativ betroffen sind. Die Politik muss der Mietpreistreiberei Einhalt gebieten und einen bundesweiten Mietenstopp für sechs Jahre umsetzen,“ fordert Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes NRW.

Insgesamt betrugen die Mietsteigerungen über den Gesamtbestand hinweg 2024 4,1 Prozent. Aufgrund sinkender Neubaufertigstellungen und geringerer Investitionen in Modernisierung, schlug der Bereich „marktbedingte Mietsteigerungen“ mit 2,8 Prozent besonders stark zu buche. Das ist der mit Abstand höchste Wert des Anstiegs der Bestandsmieten (ohne Modernisierung) in der Unternehmensgeschichte.

In Berlin steht Vonovia in der Kritik, wohnwertsteigernde Merkmale zu erfinden und zum Beispiel mit einer Bushaltestelle in der Nebenstraße höhere Mieten zu rechtfertigen. Diesem Vorgehen hat das Amtsgericht Lichtenberg letzte Woche einen Riegel vorgeschoben. In Dortmund begründet Vonovia hohe Zuschläge auf die Miete mit Standardausstattungen wie einem Waschmaschinenanschluss. In Wiesbaden und Hilden werden die Mieten anhand der Verbraucherpreise um 15 Prozent erhöht. Auch in Dresden, Hamburg und weiteren Städten werden unlautere Mieterhöhungen von Deutschlands größtem Vermieter bald (wieder) die Gerichte beschäftigen. „Dass Vonovia sich nicht an Recht und Gesetz hält, ist ein Skandal. Wir können den Mieterinnen und Mietern nur raten, jede Mieterhöhung prüfen zu lassen“, so Witzke.

Die Dividende von 1,22 Euro pro Aktie entspricht in Summe eine Ausschüttung von gut einer Milliarde Euro. Die großzügige Ausschüttung kommt zu einer Zeit, in der wieder dunkle Wolken am Zinshimmel aufziehen. Durch die Aussicht auf eine deutliche steigende staatliche Schuldenaufnahme haben sich die Bauzinsen wieder nach oben entwickelt. Gleichzeitig liegt der Verschuldungsgrad von Vonovia Ende 2024 auf einem Allzeithoch von 47,7 Prozent und weit über dem Zielkorridor von 40 bis 45 Prozent. Vor der Übernahme der Deutschen Wohnen lag der Wert bei rund 39 Prozent. Mit steigenden Zinsen steigen auch die Zinslast und der Gewinndruck. Diesen Druck bekommen die Mieterinnen und Mieter zu spüren, da Vonovia auch künftig kräftig an der Mieterhöhungsschraube drehen wird.

Pressekontakt:

Hans-Jochem Witzke (1. Vorsitzender)

Tel.: 0211/ 586009-0 | Fax: 0211/ 586009-29 | mobil: 0173/5384431

hans-jochem.witzke@dmb-nrw.de

 

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