Vonovia: Rekordwachstum? Die Mieter zahlen die Zeche.

Deutschlands größtes Wohnungsunternehmen feiert weitere Gewinnsteigerung und erhöht die Dividende. Bezahlen müssen das die Mieter, nicht selten durch satte Mieterhöhungen in Folge von Modernisierungen.

Der Vorstandsvorsitzende der Vonovia Rolf Buch konnte zu Beginn der heutigen Pressekonferenz ein freudiges Gesicht aufsetzen. Denn sein Unternehmen kann verkünden: Rekordwachstum in 2017! 

Konkret drückt sich dies in gestiegenen Kennziffern aus, z.B. im operativen Ergebnis, dem FFO 1, der um 21 % gesteigert werden konnte. Die verbesserte Ertragslage resultiert u.a. aus den Übernahmen neuer Wohnungsbestände, vor allem des conwert-Portfolios. Wieder einmal hatte das Unternehmen einen Konkurrenten aufkaufen und so seine Marktmacht steigern können. 

Die höheren Einnahmen basieren aber ebenso aus den überdurchschnittlichen Mietsteigerungen, die das Unternehmen gegenüber seinen Mietern durchsetzen konnte. Insgesamt um 4,2 % hob Vonovia die Mieten im vergangenen Jahr an (Vergleich Bundesindex: 1,7  %). Die Diskrepanz zum Bundesschnitt wird dabei im Geschäftsbericht durch die Unterteilung in sog. marktbedingte Anhebungen und „Effekte aus Wohnwertverbesserungen“ kaschiert. 

„Effekte aus Wohnwertverbesserungen“, das bedeutet Mieterhöhungen nach Modernisierungsmaßnahmen. Diese haben sich seit einigen Jahren zu einem zentralen Werttreiber des Unternehmens entwickelt. Zuletzt wurden die Modernisierungsinvestitionen von 472,3 auf 778,6 Mio. € gesteigert. In der Praxis lässt sich die Vonovia diese Investitionen von den Mietern bezahlen, die oftmals horrenden Mietsteigerungen gegenüberstehen. Manch ein Haushalt kann sich die neue Miete nicht mehr leisten und zieht aus. Faktisch kommt es so zur Verdrängung teils langjähriger Mieter aus ihren Wohnungen.

Während sich nun also die Aktionäre des Unternehmens über bessere Bilanzergebnisse und eine um 18 % höhere Dividende freuen dürfen, müssen sich die Mieter auf weitere finanzielle Belastungen einstellen. Denn die Vonovia will ihre Modernisierungsstrategie fortführen.

Aber nicht nur höhere Mieten belasten die Mieter, auch das teils unprofessionelle und wenig rücksichtsvolle Vorgehen während der Modernisierungsmaßnahmen, ausbleibende oder sich verzögernde Mängelbeseitigung sowie undurchsichtige Betriebskostenabrechnungen bleiben unverminderte Kritikpunkte.

Insgesamt wird die Vonovia rund 640 Millionen Euro an seine Eigentümer ausschütten. Diese Summe wäre gut eingesetzt zum Erhalt günstiger Mieten, für die Kommunikation mit und den Service für die Mieter, für die Einstellung von mehr, vor allem tarifgebundenem Personal und die Beseitigung von Wohnungsmängeln.

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